Die lange Nacht der Museen 2016 in der Schatzkammer des Deutschen Ordens
01.10.2016
Tag des Denkmals 2016 in der Schatzkammer des Deutschen Ordens
25.09.2016
Der Deutsche Orden als unmittelbares kaiserliches Lehen 1840-1918
Sonderausstellung in der Schatzkammer des Deutschen Ordens anlässlich des 100. Todestages von Kaiser Franz Joseph I
800 Jahre Deutscher Orden in Ellingen
Eröffnung der Ausstellung zur landkomturlichen Residenz Ellingen
Mit 633 Besucher verzeichnete die Schatzkammer des Deutschen Ordens in der Landen Nacht der Museen 2016 einen regen Zulauf. Dies war bei dem Großangebot von 133 Museen in Wien ein sehr guter Erfolg für unser Kunstmuseum. Sowohl bei den drei Führungen als auch bei Gesprächen mit den Saalbetreuern konnten sich unsere Besucher einen Kurzüberblick über die ausgestellten Objekte der Sammlung verschaffen und viele bekundeten, dass sie bald einen Besuch zu den üblichen Öffnungszeiten beabsichtigen.
Vom Bundesdenkmalamt wurde für 2016 das Motto „Gemeinsam unterwegs“ gewählt. Dies ermöglichte dem Deutschen Orden zusätzlich zu unserem Kunsterbe in der Schatzkammer auch die Wegspuren des „Deutschen Ordens aus 825 Jahren im Dienste der Menschen“ zu zeigen. Dieser Weg begann beim 3. Kreuzzug 1190 als Spitalbruderschaft in Akkon im Heiligen Land sowie als Ordensritterschaft zum Schutz der Pilger und später der Mission im Baltikum. In der Neuzeit war bis ins 18. Jh. die Abwehr der osmanischen Eroberungszüge gegen das christliche Mitteleuropa Ordensauftrag. In diesen Zeiten entstanden Ordensniederlassungen und Betreuungsstützpunkte auf den Kreuzfahrer- und Pilgerstraßen, welche auch durch Österreich und die Nachbarländer führten. Diese Wege konnten den 155 Besuchern, die in der kurzen Zeit von drei Stunden zu uns kamen durch Schautafeln, Graphiken und Übersichten präsentiert werden. Bei den drei Führungen gab es dazu die notwendigen Erklärungen über die Aufgaben der an diesen Fernstraßen gelegenen Ordensniederlassungen als Hospiz sowie als Leit- und Beratungsstellen für Kreuzfahrer und Pilger zu den Heiligen Stätten. Nach der Türkengefahr wandelten sich diese Stützpunkte zu humanitären, karitativen Fürsorge- und Betreuungsstätten. Besonders interessiert hat die Besucher der erstellte Stadtplan von Wien der Kreuzfahrerzeit des 13. Jh., wo unser, um 1200 gegründetes Deutschordenshaus, eine wichtige Aufgabe in der Beratung für die weitere Wegstreckenentscheidung hatte, und wo noch der alte Meilenstein nach Konstantinopel und Venedig steht. Die Besucher nutzen auch die Gelegenheit einer Gratisbesichtigung der Kunstobjekten unseres Museums. Die Darstellung und Präsentation wurde von Familiaren der Ballei Österreich gestaltet.



Was der Tod des greisen Monarchen Franz Joseph in den Abendstunden des 21. November 1916 für den Deutschen Ritterorden über die sicherlich auch in seinen Reihen vorhandene Trauer um den Tod des österreichischen Kaisers und die verwandtschaftliche Beziehung des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzog Eugen hinaus für Konsequenzen hatte, wird nicht unmittelbar evident und es bedarf eines gewissen historischen Rückgriffs, der 110 Jahre vor diesem Ereignis beginnt.
der Ballei Franken geschaffen, aber es war zunächst eine Schenkung unter anderen. Im gleichen Jahr wurden dem Orden Hospitäler in Koblenz und Köln geschenkt, ebenso wie schon zuvor etwa Halle an der Saale (1200), Friesach (1203) oder Altenburg (1213). Man vertraute dem Orden diese Armen-, Pilger- und Krankeneinrichtungen an, weil er sich als Hospitalorden erste Verdienste erworben hatte und er, wie man heute sagen würde, über das nötige Knowhow verfügte. Wann genau Ellingen Landkommende, also Residenz des Landkomturs wurde, ist nicht ganz sicher, irgendwann in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts dürfte es diese Funktion erlangt haben. Das, womit der Deutsche Orden die Stadt bis heute am augenfälligsten prägt, sind die barocken Bauten wie Schloss, Rathaus und Pfarrkirche, die vor allem unter Landkomtur Freiherr von Hornstein, dessen Mumie in der Ellinger Mariahilfkapelle ruht, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden. Nachdem Ellingen 1789 dem von Mergentheim aus regierten Meistertum inkorporiert wurde, verlor es seinen Residenzstatus und wurde im Zuge der napoleonischen Umwälzungen und der Enteignung des Ordens schließlich 1815 Feldmarschall Fürst Wrede übertragen.