Die sogenannte Natternzungenkredenz diente als ein Salzgefäß. Der darauf montierte Korallenzweig galt neben seiner Schmuckfunktion seit jeher als Amulett gegen alle möglichen Krankheiten. Nach dem mittelalterlichen Volksglauben hatten die „Schlangen- und Drachenzungen", eigentlich fossile Haifischzähne die Eigenschaft, durch Schwitzen die Nähe von Gift anzuzeigen. Außerdem benützte man sie als Gegenmittel für in der Nahrung bzw. im Salz befindliche Gifte. Neben diesem Exemplar, das 1526 erstmals erwähnt wird, haben sich Natternzungenkredenzen nur im Kunsthistorischen Museum in Wien und im Grünen Gewölbe in Dresden erhalten.