200 Jahre Amtssitz des Hochmeisters in Wien
Der nächste Tag des Symposiums fokussierte spezielle Aspekte des Themas 200 Jahre Hochmeister in Wien. Prof. Dr. Bruckmüller referierte über die Situation des Ordens in Tschechien nach dem ersten Weltkrieg mit dem Titel: „Zwischen Bodenreform und sozialer Verpflichtung. Die Besitzungen des Meistertums in der Tschechoslowakei 1918-1938." Der Vortrag über diese geschichtlich noch längst nicht aufgearbeitete Materie vermittelte das Bild einer in ihren finanziellen Grundlagen bedrängten Ordensgemeinschaft, die es trotzdem verstand, das ihr anvertraute Gut bis zur Enteignung nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Tschechien zu bewahren. Im letzten Vortrag wurde schliesslich den technischen Neuerungen im Archivwesen breiter Raum gegeben. Das ehrgeizige Projekt der europaweiten Digitalisierung von Urkunden, an dem sich auch das Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien beteiligt, wurde vorgestellt,. Dr. Thomas Aigner und P. Frank Bayard zeigten beispielhaft an Dokumenten des Zentralarchivs die Arbeitsabläufe der Digitalisierung auf. Der Gewinn durch die Digitalisierung liegt auf der Hand, wie auch der Titel des Vortrags schon verrät: „Grenzenlos - Zeitenlos verfügbar. Die Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs online." Mit diesem Blick in die Zukunft des Archivierens im Hochmeisteramt und den Dankeswortes des Hochmeisters schloss das Symposium nach zwei Tagen voll interessanter und abwechslungsreicher Vorträge und Begegnungen.
Ernst Peter Heissenberger, Sekretär des Hochmeisters
