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Hochmeister in schwerer Zeit

61. Todestag von P. Robert Schälzky

25.01.2009                                                      

 

Am 26. Jänner 1948 starb der 61. Hochmeister des Deutschen Ordens Robert Schälzky. Er stand an der Spitze des Ordens in einer sehr schwierigen Zeit; in seinem Schicksal spiegeln sich die tragischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die auch den Orden gekennzeichnet haben. Schälzky musste nicht nur den Zweiten Weltkrieg, sondern auch die Vertreibung aus seiner Heimat und die langsame Entstehung des "eisernen Vorhangs", hinter dem gerade die Kirchen- und Ordensverfolgung begonnen hatte, erleben.

Robert Schälzky wurde im Jahr 1882 in Brauseifen (Nordmähren) geboren. Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in Troppau trat er 1902 in den Deutschen Orden ein und studierte Theologie in Brixen, wo er auch 1907 zum Priester geweiht wurde. Sein erstes Tätigkeitsfeld war die Bürgerschule in Freudenthal, an der er Religion unterrichtete. Mit großem Engagement widmete er sich der Jugendpastoral und der Förderung des katholischen Vereinswesens. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 geriet der Orden in eine neue Situation: Nordmähren mit teilweise dutschsprachiger Bevölkerung wurde zum Gebiet eines neuen Staates (Tschechoslowakei), was zum Aufbruch des Nationalismus auf beiden Seiten führte. P. Schälzky aber setzte auf die s.g. aktivistische Politik. Als leidenschaftlicher Vertreter der modernen christlichsozialen Reformideen war er auch politisch aktiv und wurde sogar zum Abgeordneten ins Parlament in Prag gewählt. Dort war er vor allem in der sozialen Gesetzgebung tätig und es war auch sein Verdienst, dass die Tschechoslowakische Republik ein modernes Sozialversicherungsgesetz hatte. Er hat sich auch in vielen anderen Bereichen engagiert: zum Beispiel Mutterschutz oder Witwenunterhalt. Auf sein Mandat musste er im Jahr 1925 verzichten, weil der Papst politische Aktivitäten den Priestern untersagt hatte.

 

 

Nach einjährigem Aufenthalt in Rom wurde P. Schälzky zum Provinzökonom und Dechant in Freudenthal ernannt. Seine Arbeit fand in dem Orden und in der Öffentlichkeit große Anerkennung, deshalb überrascht es nicht, dass er am 24. März 1936 vom Generalkapitel zum Hochmeister gewählt wurde. Mit dieser Wahl begann wohl die schwerste Etappe seines Lebens. Im Herbst 1938 besetzte das Dritte Reich das Sudetenland, der Orden wurde aufgehoben und sein Besitz wurde, trotz der Interventionen des Hochmeisters, enteignet. Hochmeister Schälzky musste seinen Amtssitz verlassen und wurde kurzzeitig in einem Forsthaus interniert, wo er mehrfachen Schikanen ausgesetzt war. Später übersiedelte er in die Ordenskommende in Troppau. Im Jahr 1945, nach der Einnahme der Stadt durch die Sowjetarmee, begann die kommunistische und nationalistische Propaganda gegen den Orden. Schälzky bemühte sich nach seiner Freilassung um die Erneuerung und um die Rückgabe der Ordensgüter, zur Hilfe hat er auch einen tschechischen Ordensbruder, P. Stanislav Dostal, berufen. Die erneuerte Republik hat sich aber für die Vertreibung (Aussiedlung) der deutschen Bevölkerung, darunter auch die deutschen Ordensbrüder und Ordensschwestern, entschieden. Hochmeister Schälzky ist, zusammen mit seinen Mitbrüdern, auf einem Lastwagen nach Wien gefahren. Damals trug er schon eine schwere Krankheit im Leib. In Wien hat er sich um Unterbringung der Brüder und Schwestern in Österreich und Deutschland bemüht und es ist ihm auch gelungen. Im Winter 1947/48 unternahm er eine Visitationsreise nach Lana/Südtirol, wo er auch dann am 26. Jänner 1948 starb. Ein Monat später übernahmen die Kommunisten in der Tschechoslowakei definitiv die Macht und der Orden verlor alle Kontakte zu der einst so modernen und großen Provinz.

Hochmeister Schälzky war sicher eine große und interessante Gestalt des Ordens im 20. Jahrhundert. Ihm verdankt die katholische Bewegung der Deutschen in Mähren-Schlesien ihren eigentlichen Aufbruch. In manchen tschechischen Medien werden ihm im Zusammenhang mit der Frage des Ordenseigentums seine angeblichen antitschechischen Züge vorgeworfen. Dies bestätigen aber die historischen Fakten nicht. Zum Beispiel die beiden tschechoslowakischen Staatspräsidenten vor dem Krieg, Tomas G. Masaryk und Edvard Benes, haben die caritativen Aktivitäten des Ordens und sein Engagement gewürdigt und anerkannt. Der Orden war auch in den schwierigen Zeiten an der Seite der tschechoslowakischen Republik, zum Beispiel hat er mehrere Ordensobjekte der Armee kostenlos zur Verfügung gestellt. In den Diskussionen zeigen sich manchmal mehr nationalistische Vorurteile und historische Stereotype als die konkreten Tatsachen. Hoffentlich kommt mit größerem Zeitabstand auch eine seriöse historische Diskussion.

 

Quellen:

Platter, Reinhilde, Robert Schälzky - 61. Hochmeister. In: ZDO 1/2008

Hanusch, Gerhard, Robert Schälzky. In: Die Hochmeister des Deutschen Orden 1190-1994, Marburg 1998

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